Es ist häufig in Thailandforen zu lesen, dass es viel zu gefährlich sei, in Thailand mit einem eigenen Roller, Moped oder überhaupt einem Fahrzeug zu fahren. Meistens kommen derartige Kommentare aus den großen Touristenmetropolen wie Pattaya oder Bangkok.
Natürlich ist es nicht ganz ohne, insbesondere auf den Hauptstraßen oder entlang der Strandpromenade in Pattaya, sich zwischen den vielen Autos und bei Linksverkehr zurechtzufinden. Trotzdem ist für mich ein eigener fahrbarer Untersatz in Thailand unabdingbar.
Ich habe einfach keine Lust, nur auf Taxis oder Sammeltaxis angewiesen zu sein um von A nach B zu kommen. Außerdem beschränken sich die wirklich schwierigen Straßen nur auf einige wenige, ich nenne es mal Ballungszentren. Außerhalb, auf den Landstraßen, macht es sogar richtig Spaß mit einem Roller oder Moped "um die Häuser" zu kurven.
Unterschätzen sollte man die hiesigen Roller jedoch nicht. Sie haben in der Regel 110 oder 125 ccm Motoren und das bedeutet, dass sie in Deutschland sogar auf der Autobahn fahren dürften. Langsame, "kleine" Roller der 49 cm³ Klasse, die mit 25 oder max. 50 km/h durch die Gegend fahren, habe ich hier noch nicht gesehen. Man sollte also schon wissen, wie man mit einem Zweirad fährt, bevor man damit, ausgerechnet in Thailand auf die Nase fällt.
So einen China Chopper gibt's im Kaufhaus schon ab 72.000 Baht.
So ein eigener Roller hat viele Vorteile: Sie finden fast immer einen Parkplatz (außer vielleicht abends an der Pattaya Beach Road, in der Bangla Road auf Phuket oder am Ao Nang Strand bei Krabi). Sie können auch immer irgendwohin fahren, wenn es Ihnen gerade einfällt und müssen nicht auf ein öffentliches Verkehrsmittel warten.
Klein aber fein! Honda Zoomer-X
Außerdem sind die Dinger recht preiswert, bei ca. 30.000 Baht geht es los, ca. 45.000 Baht zahlt man für eine Honda Wave. Und sie verbrauchen deutlich unter 3 Li/100 km an Sprit.
Auf Langzeit mieten kann man so einen Roller natürlich auch. Dann gibt es sie für ab ca. 3000 Baht/Monat bei den einschlägigen Vermietern vor Ort. Eine gute Lösung für Leute, die nur zum Überwintern in Thailand sind und auch keine Unterstellmöglichkeit für die Zeit der Abwesenheit haben.Wenn man allerdings einen Unfall hat oder sie geklaut werden, wird man mit dem Neupreis zur Kasse gebeten.
Ich kenne Leute, die mit so einem Roller schon auf große Tour gegangen sind in Thailand, etwa bis rauf nach Kambodscha oder zu einem Visa Run nach Malaysia. Ich selbst bin mit meiner "Wave" schon von Krabi aus nach Phuket, Koh Lanta und und nach Khao Lak gefahren.
In früheren Jahren auch schon mal von Koh Samui nach Krabi oder Phuket und das nicht nur einmal. Nichts ist unmöglich in Thailand.
Autos, die es in Deutschland gar nicht gibt: Honda BR-V in Thailand
Warum ein Roller und kein Auto? Ein Auto lohnt sich nur für Farrangs, die wirklich in Vollzeit in Thailand leben. Sie sind, auch in oft schlecht gebrauchtem Zustand noch relativ teuer, zumindest im Vergleich zu Deutschland und man hat ständig größte Probleme, einen Parkplatz zu finden, besonders an den Touristenorten.
Gebrauchtwagen in gutem kosten in der Regel ab ca. 150.000 Baht aufwärts. Bei privatem Verkauf, kann man auch schon mal ein älteres Modell für rund 70.000 Baht erwerben
Einen neuen Kleinwagen, wie etwa den Toyota Yaris (wied in Thailand gebaut), gibt es in der Grundausstattung schon ab 480.000 Baht.
So ein Auto hat natürlich den Vorteil, dass man immer trocken irgendwo hin kommt, während man sich mit einem Roller unterwegs schon mal unterstellen muß, wenn gerade mal wieder ein Regenschauer vorbei kommt. Aber da das Wetter es in Thailand meist gut mit uns meint und die Sonne lacht, würde ich auf mein Moped/Roller nicht verzichten wollen.
Ein fahrbarer Untersatz, egal ob nun Auto oder Roller oder Moped, gehört in Thailand zur Grundausstattung für jeden Expat und man sollte die Anschaffungskosten unbedingt im eigenen Budget mit einplanen.