Aus gegebenem Anlaß möchte ich diesen Artikel noch loswerden. Mich erreichen immer wieder Emails, wo Ausländer die Idee haben oder ein Angebot bekommen mit einem Thai als Partner zusammen eine Firma zu betreiben.
Meistens braucht der "einheimische Geschäftsmann" Geld, um etwa ein neues Resort zu bauen oder eine Anlage zu vergrößern und findet einen "dummen", weil naiven Ausländer der gerne dieses Geld beisteuert.
Gleich vorne weg: Mir ist kein einziger Fall bekannt, wo eine Partnerschaft mit einem Thai auf dieser (finanziellen) Ebene über längere Zeit funktioniert hätte*.
In der Regel läuft es etwa so ab:
Der Thai kassiert das Geld, gründet womöglich sogar noch eine Firma mit dem Ausländer und läßt den Ausländer eine Zeit lang gewären. Sobald das Unternehmen aber anfängt Geld abzuwerfen und man dem Ausländer etwas abgeben müßte, ist es mit der Freundlichkeit und der sogen. Freundschaft der Thais meistens vorbei.
Der Ausländer wird kurzerhand aus der Firma geworfen (das ist ein sehr einfacher Vorgang beim Anwalt**) oder rausgeekelt und nach Hause geschickt.
Vom Ausländer angestrengte Gerichtsprozesse sind da meistens erfolglos und verlaufen im Sande. Wenn es um größere Geldbeträge von ein paar Mill. Baht geht, kann es sogar gefährlich werden.
Um das zu verstehen, muß man so einen Fall mal auf Deutschland übertragen: Man stelle sich vor, man besitzt (als Deutscher) in Deutschland ein gut gehendes Hotel in einem gut besuchten Urlaubsort.
Eines Tages kommt ein Ausländer vorbei, den man vielleicht schon ein paar Wochen kennt und fragt, ob er nicht mit in das Geschäft einsteigen kann. Würden Sie da einwilligen? Ich glaube da wäre man schön blöd und das sind die Thais eben auch nicht.
Warum sollte ein Thai einen Ausländer in sein "gutgehendes" Geschäft mit einsteigen lassen, wenn nicht mit schlechten Hintergedanken?
Also Vorsicht ist geboten bei allzu großzügigen Angeboten seitens der Thais, was Landkauf, Firmengründung/Beteiligung und ähnliches anbelangt. Man sollte auch nicht davon ausgehen das man vielleicht ein Schnäppchen gemacht hat, weil der Thai sich womöglich verrechnet hat.
Sprüche seitens der Thai wie etwa: "You my friend, I can help you" oder "My brother is big man in Government" oder "I have big family can help you" oder "I can make for you" usw. sollten nicht ernst genommen werden. Die Einheimischen kennen sich genausowenig mit dem thail. Ausländerrecht aus wie wir das in Deutschland tun.
Kennt Ihr das deutsche Ausländerrecht?
Welcher Deutsche weiss schon welche Papiere ein Ausländer (in Deutschland) bringen muß um etwa eine Arbeitsgenehmigung zu bekommen, eine Firma zu gründen usw. wenn er/sie nicht gerade zufällig mit einem/r Ausländer/in verheiratet ist.
Insbesondere bei dem Satz: "We can use my name to buy land" oder so ähnlich, sollten die Alarmglocken schrillen!
Dieser Beitrag gilt natürlich nicht für große Firmen die vom BOI oder von der Regierung gefördert werden und die die Mittel und die Zeit haben ihre Verträge ausreichend zu schützen und ggf. auch einzuklagen. Doch selbst diese großen Firmen und Konzerne haben seit Dezember 2006 Probleme. Da hat nämlich die eingesetzte Militärregierung in Thailand die Stimmrechte für Ausländer in solchen Firmen (Joint Ventures) auf unter 50% eingeschränkt.
Wie schmeißt man als Thai einen Ausländer aus der Firma?
Ganz einfach: Man geht zum Anwalt und läßt den Namen des Ausländers in den Firmenpapieren gegen den Namen der Ehefrau oder eines sonstigen Bekannten austauschen und fertig. Das kostet nicht mal 100,- Euro. Die Firmenpapiere werden dabei komplett neu ausgestellt und der Ausländer hat nichts mehr in der Hand.
Eine andere beliebte Methode ist es, die Firma einfach zu schließen und dann ohne den Ausländer neu zu gründen.